Geschrieben am Donnerstag 9 Jul 2015 um 19:03 Uhr
TSV Allgemein
Backhausfest in Seißen zieht viele Besucher an
http://www.tsv-seissen.de/bilder/eigene/bhf2015_klein.jpgGroße Sonnenschirme sorgten auf dem Backhausfest in Seißen für begehrte Schattenplätze. Auch ein kühles Bier half weiter.
Die Vereinsgemeinschaft in Seißen hat in diesem Jahr zum 38. Mal ihr Backhausfest gefeiert. Allerdings unter erschwerten Bedingungen: Unter der Hitze litten nicht nur die Bäckerinnen und Bäcker im Backhaus, sondern auch die Besucher. Viele verlegten ihren Besuch auf dem traditionellen Fest deshalb eher in die Abendstunden. Dann ließ es sich auf der Dorfstraße mit einem Getränk auf dem Tisch ausgiebig feiern.

Im Backhaus wurde wie immer jede Menge frisches Blatz gebacken, ein Fladengebäck. Ob mit salzigem oder süßem Belag, alles fand seine Abnehmer. Das schweißtreibende Geschäft vor den Öfen wurde mittels Ventilator und reichlich Getränken etwas erleichtert. Rund 600 Laibe des beliebten Bauernbrots wurden ebenfalls unters Volk gebracht. Dieses war jedoch schon im Vorfeld gebacken worden. „Da immer mehr Ältere beim Backen wegfallen, haben wir Blatzer-Kurse und Brotback-Kurse angeboten. Etliche junge Frauen und Männer haben da mitgemacht“, berichtete Tobias Niebel vom Liederkranz Seißen, der dieses Jahr für die Organisation zuständig war. „Den Brotteig hat dieses Jahr eine reine Männerwirtschaft hergestellt.“

Die Zeiten ändern sich, früher war das Backen im Dorf eine rein weibliche Domäne. Der 65-jährige Gerd Niebel stand zum ersten Mal beim Blatzen vor dem Backofen. „Jeder hilft mit, es gibt eine schöne Gemeinschaft. Mir macht das Spaß, sonst würde ich nicht mitmachen“, berichtete der Rentner.

Familie Niebel ist eine vorbildliche Seißener Familie, gleich drei Generationen halfen mit. Tobias Niebel war beim Brotbacken zugange, seine Ehefrau Imke und sein Vater Gerd backten Blatze und seine Söhne verkauften das Brot.

Die Mitglieder des Musikvereins Seißen stemmten gleich mehrere Aufgaben: Sie sorgten für die musikalische Unterhaltung am Samstagnachmittag und anschließend ging’s ans Würstebraten. „Es war wahnsinnig heiß“, berichtete die Klarinettistin Anita Haller vom Auftritt der Kapelle. Nach dem musikalischen Part stand sie am Stand und verkaufte Würste. „Man hält das nur mit viel Trinken aus“, sagte ihr Ehemann am Bräter.
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